Wanderweekend 2021
Für kurz angebundene:
Wir waren auf der Mettmenalp und es war schön.
Für alle anderen:
Unser traditionelles Wanderweekend ist auch dieses Jahr wieder gut besucht. Wie immer sind der Samstag und der Sonntag die offiziellen Wandertage, aber wer kann, reist bereits am Freitagabend an, um sich optimal für das intensive Wochenende einzustimmen.
Und so sind wir schon am Freitag ein ansehnliches Grüppchen. Von Schwanden, tief im Zigerschlitz gelegen, geht die Anfahrt bergauf nach Kies (manche sind schneller als andere…blöd nur, dass der Vorderste das Tempo bestimmt). In Kies, vom Personal der Talstation mit Begeisterung und der berühmten glarner Höflichkeit empfangen – OBE D TÜRE SCHLÜÜSSE! - folgt die letzte Strecke mit der Seilbahn zur Mettmenalp. Wir übernachten im Naturfreundehaus, geführt von Res, der jeden mag der nicht ganz normal ist…scheint perfekt für uns (Spoiler…war es auch).
Im Naturfründehuus scheint es auf den ersten Blick als Verpflegung nur Kuchen und Torte zu geben, es gibt schlimmeres. Als erstes testen wir die Getränkekarte, Bier; Wiisse; Lutz, alles da (Wasser und so natürlich auch) könnte also was werden mit dem Wochenende. Zahlen scheint erst einfach, es werden einfach Strichli gemacht…erst nur auf die Liste von Samu…hatte auch fast niemand etwas dagegen einzuwenden, aber der Listenbesitzer hat dann doch noch interveniert und somit gab es für Jeden eine eigene. Leider wurde erst einige Getränke später klar, dass man seine Liste selber führen muss, wodurch sich einige bei der Anzahl auf ihr Bauchgefühl verlassen mussten. Ebenfalls traditionell ist die Halbpension und somit durften wir uns mit Suppe, Härdöpfelstock mit Braten und Crème mit Beeri vollstopfen (vollstopfen deshalb, weil die Suppe eigentlich schon gereicht hätte). Der erste Abend endet so gemütlich wie er begonnen hat, die Hütte ist mit diversen Gesellschaftsspielen ausgestattet, daher wurde es auch nicht langweilig. Später spendierte Res noch einen Hausschnaps und viel später gabs eine Kiste Bier zwecks Selbstbedienung (natürlich auf Rechnung) damit wir nicht schon sehr viel später in Bett gehen mussten, sondern unwahrscheinlich sehr viel später ins Bett gehen durften.
Neuer Tag neues Glück…der Samstag startet mit einem feinen Zmorge, auch wenn bei einigen mit unerklärbaren Schmerzen im Kopf. Währenddessen trafen nach und nach die Letzten der Truppe ein. Nun machen wir uns bereit für den eigentlichen Event, die Wandertour. Da die Jüngeren immer älter werden gibt es dieses Mal bei einzelnen eine nur marginal kleinere Runde und Silvan streikt ganz, weil er noch für den Kindergarten lernen muss…Sachen gibt’s. Wir gehen los und müssen leider aus genannten Gründen nach den ersten 500m die ersten Verwundeten zurücklassen, die restliche Wanderung soll aber ohne nennenswerte Zwischenfälle über die Bühne gehen.
Wir erreichen als erstes den Garichthy-Stausee, einige mögen sagen er war halb voll…er war aber definitiv halb leer, und ich werde aufgefordert, an dieser Stelle zu erwähnen das Samu zu der Zeit an der Spitze war (das ist aber nichts neues), wir greifen vor: er blieb es bis zum Schluss (das ist was neues)…offenbar hat da Jemand heimlich trainiert. Etwas ein Schattenloch ist es definitiv dieses Glarnerland und es dauert etwas, bis der erste Sonnenstrahl über die Gipfel strahlt, doch kaum geschehen, müssen sich gerade alle einem Grossteil ihrer Kleider entledigen…Zwangshalt.
Wir passieren die Kärpfbrücke…nein die Kärpfhöhle…oder das Kärpftunnel?...das Kärpfloch? Egal, es handelt sich um eine Öffnung im Berg wo man vorne rein und ein paar Dutzend Meter später hinten wieder rauskam. Wer wollte konnte durch, wer wollte konnte darüber…wir haben alle überlebt! Auf dem weiteren Weg haben wir leider keine Gämsli gesehen…alleine hätten wir das aber nie bemerkt, zum Glück wurden wir von freundlichen Passanten (Wanderpassanten?) darauf aufmerksam gemacht…wir hatten sowieso keine Zeit für Gämsli, wir waren gerade in einem spannenden Caramel-Wettkampf. Dann erreichen wir das Etappenziel, die Leglerhütte. Wir sind (achtung Ironie) die einzigen Gäste heute. Auf der Wanderroute ist man schon immer wieder anderen begegnet, bei der Hütte aber drängen wir uns mit 10‘000 Outdoorbegeisterten auf die Sonnenterrasse und überfordern das für diesen Tag unterbesetzte aber stressresistente (soll heissen Sie liessen sich auch bei so vielen Leuten nicht von Ihrem gewohnten Tempo abbringen) Personal. Ein Vorteil hatte die Massenansammlung aber: Es hat genügend Freiwillige um die Kamera für’s Gruppenfoto zu bedienen. Den obligaten Gipfeltrunk haben wir uns natürlich auch da einverleibt. Wir haben auch da keine Gämsli gesehen.
Die Leglerhütte befindet sich streckentechnisch etwas über der Hälfte der Rundwanderung, folglich waren wir ab sofort bereits auf dem Rückweg. Der erste Streckenabschnitt geht zackig nach unten, darauf folgt aber eine gemütliche Neigung mit einer atemberaubenden Landschaft mit leichten Hügeln, niedrigen Büschen, Grasland und steinigen Felshängen. Das Wetter war seit Beginn genial und wurde nur noch besser, da zeigt sich das Bergland Schweiz von seiner schönsten Seite. Einige benötigten dennoch einen Motivationsschub daher folgt ein Telefonspiel…ich brauche nicht zu erwähnen, dass kaum eine Meldung richtig ankam…auch wenn wir es schaffen hätten können. Wir haben zu der Zeit gerade keine Gämsli gesehen.
Das Abwärtsgehen hat einem gefühlsmässig dem Ziel näher geführt, umso erdrückender der erneute Anstieg. Nach einem kurzen, aber anstrengenden, auf und ab gings dann doch noch richtig Abwärts in Richtung Naturfründehuus. Das Ziel nun wirklich vor Augen gab es für einige kein Halten mehr -> an dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die gesamte Wanderzeit bisher die gesamte Gruppe immer beieinander war. Normalerweise bilden sich schnell Geschwindigkeitsgruppen. Das war wirklich super, aber das kühle Bier in der Nase, zog es auf dem letzten Abschnitt die Einheit dann doch noch entzwei. Angekommen sind aber dennoch alle, geschafft aber glücklich. Wir haben leider auf der gesamten Strecke keine Gämsli gesehen.
Nach den ersten ein/zwei Lutz gab’s Znacht…es gab es sicher was Leckeres, nur kann ich meine Notizen nicht mehr entziffern und die Erinnerungen sind schleierhaft…es hat sicher kein Gämsli gegeben. Den restlichen Abend war wieder Lutz, Wein, Bier (und Wasser und so) Zeit, begleitet durch grössere oder kleinere Gesellschaftsspiel-Intermezzos…aber bschschscht…chli liisliger als geschter, s Awel hät reklamiert…eine definierte Bettzeit gab es auch heute nicht.
Sonntagmorgen wieder Zmorge mit Müesli, Chääs und Gumfibrot und anschliessendem Zusammenpacken. Das Sonntagsprogramm beschränkt sich auf eine kleine Runde um den (halb leeren) Stausee inkl. Apero an welchem möglichst viel von allem übrigen Mitgebrachten konsumiert werden musste. Den Zmittag essen wir heute ebenfalls noch im Naturfründehuus und brechen dann aber den Heimweg an.
Samu…mal wieder top organisiert…vielen Dank!
Alli andere: Ihr sind eifach geili Sieche!